Umfassendes Reallabor für Ihre Technologien.
Das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg ist ein Reallabor für Mobilitätskonzepte. Und soll die Entwicklung zukunftsorientierter Lösungen für Individualverkehr und Öffentlichen Personennahverkehr fördern.
Firmen und Forschungseinrichtungen können ihre Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren erproben – und zwar im Alltagsverkehr. Mit automatisierten Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie Straßenreinigung oder Zustelldienste.
Das im Mai 2018 in Betrieb genommene Testfeld umfasst im Unterschied zu anderen Projekten in Deutschland alle Arten von öffentlichen Straßen: Autobahnabschnitte, Landes- und Bundesstraßen, innerstädtische Routen mit Rad-, Fußgänger- und Straßenbahnverkehr ebenso Tempo-30-Zonen, Wohngebiete und Parkhäuser. Die Testfeldstrecken befinden sich zwischen Karlsruhe, Bruchsal und Heilbronn.
Betrieben wird das Testfeld vom Karlsruher Verkehrsverbund. Der KVV nutzt das Testfeld auch selbst, um neue Formen des öffentlichen Personennahverkehrs zu erproben – zum Beispiel autonom fahrende Mini-Busse.
Das Konzept des autonomen Fahrens.
Automatisiertes Fahren ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Hochautomatisierte Fahrzeuge werden in den kommenden Jahren Einzug in den Verkehr unserer Städte halten und ihre Insassen ohne aktiven Eingriff an ihr Ziel bringen oder selbständig abholen.
Autonome Fahrzeuge sind dafür mit zahlreichen Kameras, Sensoren und spezieller Hardware wie GPS-Antennen und Laserscannern ausgestattet. Hinzu kommen komplexe Softwaresysteme, die alle Informationen bündeln und auswerten. So kann ein möglichst umfassendes Bild des Fahrzeugumfelds erstellt und die Position des Fahrzeugs exakt bestimmt werden. Aus den gesammelten Informationen leitet der Bordcomputer selbständig passende Manöver ab. So reagiert das Fahrzeug automatisch auf Verkehrssignale und Situationen – beispielsweise um an einer roten Ampel zu halten oder Fußgänger an einem Zebrastreifen die Straße überqueren zu lassen. Das soll nicht nur in Städten funktionieren, sondern auch auf Landstraßen und mehrspurigen Autobahnen sowie bei allen Wetter- und Straßenverhältnissen. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer hat dabei oberste Priorität.
Mit sogenannten Car-2-Car-Systemen können sich autonome Fahrzeuge vernetzen, um Informationen untereinander auszutauschen. Damit können nachfolgende Fahrzeuge beispielsweise Staus umfahren oder Auffahrunfälle wirksam vermieden werden.
Autonomes Fahren im Personennahverkehr.
Ein besonderer Schwerpunkt des Testfelds Autonomes Fahren Baden-Württemberg ist der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Denn das Land Baden-Württemberg will in den kommenden Jahren im Rahmen einer ÖPNV-Offensive den Bahn- und Busverkehr im Land wesentlich ausbauen. Zu den geplanten Maßnahmen zählt auch die intensive Erprobung von Konzepten mit automatisierten, fahrerlosen Mobilitätsangeboten.
Autonomes Fahren bietet neue Perspektiven für Rufbussysteme in der Fläche und als Zubringer zur Bahn. In Karlsruhe werden auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg die ersten Kleinbusse getestet, die Fahrgäste automatisiert und ohne Fahrer transportieren können.