Hersteller Easymile erhält im Projekt EVA-Shuttle Zuschlag für Lieferung von drei elektrisch betriebenen Mini-Bussen. Das Projektkonsortium rüstet diese Fahrzeuge für autonomen Betrieb in Karlsruhe auf. Ab Anfang 2020 sind dann Testfahrten auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg geplant.
Das Karlsruher Projekt EVA-Shuttle erreicht eine wichtige Etappe in der Vorbereitung für die Tests von autonomen Mini-Shuttles im Öffentlichen Personennahverkehr im Raum Karlsruhe. „Wir freuen uns, im Projekt EVA-Shuttle einen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben. Die Ausschreibung für die Beschaffung von Basisfahrzeugen ist abgeschlossen. Die Fahrzeuge werden bereits in den nächsten Monaten erworben“, so Projektleiter Professor Dr.-Ing. J. Marius Zöllner. Den Zuschlag erhalten hat das Unternehmen Easymile. Insgesamt werden für das Projekt drei Fahrzeuge des Typs ‚Easymile EZ10 Gen2‘ angeschafft. Wie vorgesehen werden zwei Busse aus Projektmitteln finanziert und ein weiterer von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) angeschafft. Die Lieferung des ersten Shuttles wird bereits im Juli erwartet, sodass das Konsortium bereits in wenigen Wochen damit beginnen kann, die Minibusse weiter auszurüsten. Auf die EU-weite Ausschreibung hatten sich mehrere Hersteller aus Deutschland und dem europäischen Ausland beworben und Angebote eingereicht.
Testfeld Autonomes Fahren im Fokus
Auf dem Programm standen eine Führung durch das »House of Living Labs« des FZI mit Fokus auf das Testfeld Autonomes Fahren sowie mehrere Vorträge und eine Technologiedemonstration zusammen mit dem MRT beim Fraunhofer IOSB. Die Vortragenden erläuterten die Leistungen und Pläne des Testfelds Autonomes Fahren und gaben einen Überblick über die Teilprojekte und Möglichkeiten der Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Aktivitäten der Gruppe Automotive am Fraunhofer IOSB, die sich mit Algorithmen für das vollautomatisierte Fahren, mit Einführungsszenarien für kooperative Fahrfunktionen sowie mit Konzepten zur Erprobung und Absicherung automatisierten Fahrens befasst.
Die elektrisch-betriebenen Minibusse werden nun zunächst vom Hersteller mit zusätzlichen Schnittstellen ausgestattet und dadurch für die Arbeit im Projekt vorbereitet. „Um im Mischverkehr bestehen zu können, benötigen die Fahrzeuge zusätzliche Sensoren und automatisierte Fahrfunktionen, die ein umfassendes Verständnis der Fahrzeugumgebung und ein angepasstes Verhalten ermöglichen“, so FZI-Vorstand Zöllner. Mit diesen Komponenten werden die Fahrzeuge ab Juli von den Konsortialpartnern ausgestattet. „Wir rechnen damit, erste Testfahrten im Herbst dieses Jahres durchführen zu können, auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg werden wir ab Anfang 2020 fahren“, führt er weiter aus.
Ziel des Projektes „Elektrische, vernetzte und autonom fahrende Elektro-Mini-Busse im ÖPNV“ (kurz EVA-Shuttle) ist die Entwicklung einer Mobilitätslösung für die erste und letzte Meile von der Haltestelle bis zur Haustür. Das Projektkonsortium erprobt dabei ein neues Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr, das dem Nutzer zukünftig mehr Möglichkeiten und Komfort bietet und das Angebot des ÖPNV ausweitet. Neben dem FZI Forschungszentrum Informatik als Konsortialführer arbeiten die Robert Bosch GmbH, die Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH, die TÜV SÜD Auto Service GmbH und die Deutsche-Bahn-Tochter ioki GmbH an der Entwicklung des Verkehrskonzeptes. Als assoziierte Partner begleiten die INIT GmbH, die Stadt Karlsruhe und der Karlsruher Verkehrsverbund / Albtal-Verkehrs-Gesellschaft das Projekt. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des Forschungsprogramms Automatisiertes und Vernetztes Fahren mit 2,32 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von 27 Monaten.
Über das FZI Forschungszentrum Informatik
Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
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Julia Feilen, Communications
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