FZI und Hochschule Heilbronn entwickeln mobiles System zur Datenerfassung
Im Rahmen des Forschungsprojekts Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg arbeiten Forscher des FZI Forschungszentrums Informatik und der Hochschule Heilbronn an der Entwicklung eines mobilen Sensorsystems zur holistischen Datenerfassung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Sensoren, die dauerhaft an einem Ort installiert werden, sind die innovativen Sensoreinheiten leicht zu transportieren, energie- und datenautark. Zudem sollen sie einfach kombinier- und synchronisierbar sein, sodass sie schnell und flexibel an verschiedenen Standorten aufgestellt und kalibriert werden können.
Die Entwicklung des mobilen Sensorsystems treibt die kurzfristige und zeitlich begrenzte Datenerfassung und Analyse des Verkehrsgeschehens enorm voran, da nun unterschiedliche Perspektiven und flexible Datenaufnahmen möglich sind. Bisher wird die entsprechende Sensorik meistens an wichtigen Punkten im Verkehrsgeschehen, beispielsweise an einer Kreuzung, dauerhaft installiert. Dies ist notwendig, um auch bei komplexen Fahrsituationen alle Beziehungen der verschiedenen Verkehrsteilnehmer abbilden zu können. Die herkömmlichen fest installierten Sensoren beschränken allerdings den Blickwinkel von Entwicklern auf eine einzige Perspektive und lassen keine flexible Datenaufnahme zu.
Bis zum Sommer 2021 wollen die Forscher des FZI einen Prototyp der mobilen Sensoreinheit entwickeln. Diese Technologie soll erstmalig auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg zum Einsatz kommen, unter anderem an der Kreuzung am KIT Campus Ost. Die stationäre Messtechnik zur Erhebung von Umgebungsdaten wird dadurch noch zusätzlich ergänzt.
Über mehrere Sensoreinheiten lässt sich ein gewisser Bereich von Verkehrswegen aufnehmen, Verkehrsteilnehmer in ihrer Umgebung verorten und deren Position und den Zustand über die Zeit aufzeichnen. Durch den Einsatz mehrerer mobiler Sensoren können zudem Fehlmessungen vermieden und kompensiert werden, was die Qualität der erhobenen Daten sowie die mögliche räumliche Ausdehnung der aufgezeichneten Verkehrsszene erhöht.